Tagung

Praktiken lebendiger
Darstellung

29. Juni – 1. Juli 2017
eikones Forum

Um 1800 ist der Begriff der Darstellung im ästhetischen Diskurs des deutschsprachigen Raumes omnipräsent und eng verflochten mit Vorstellungen von Lebendigkeit und Leben. Theorien und künstlerische Praktiken der Zeit lassen gleichermaßen erkennen, wie sich in das klassische Verständnis von künstlerischer Repräsentation als Nachahmung lebendiger Handlungen in diesem Zeitraum neue Ideen einer genuin ästhetischen Lebendigkeit eintragen. Während der philosophische und rhetorische Hintergrund dieses Darstellungs-Begriffs, sowie der rhetorische, bildkünstlerische und lebenswissenschaftliche Kontext des Begriffs der Lebendigkeit von der Forschung bereits bearbeitet wurden, möchte die darauf aufbauende Tagung Darstellung und Lebendigkeit als Aufführungsbegriffe verstehen und den Blick damit auf solche Praktiken und Theorien um 1800 richten, die Texte, Bilder, aber auch das Theaterspiel wieder «lebendig» machen wollen und in diesem Sinne auf eine «lebendige Darstellung» zielen. Auf solche performativen Praktiken, ihre theoretische Reflexion und ihre Institutionen und Akteure zielt der Workshop, nimmt also eine praxeologische Perspektive auf «lebendige Darstellung» ein, die über den Zugang zu Darstellungspraktiken aus verschiedenen Kunst- und Wissensformen ein ihnen unterliegendes historisches Konzept der Verlebendigung beleuchtet.


Programm
Donnerstag, 29. Juni 2017

15.00Nicola Gess (Basel):
Eröffnung und Einführung
15.30Mary Helen Duprée (Washington):
Der Text als Vampir. Zur akustischen Verlebendigung
literarischer Texte um 1800
17.00Sean Franzel (Missouri):
Les Cris de Paris: Lebendigkeit and Novelty in
the Urban Soundscape around 1800


Freitag, 30. Juni 2017
 

09.30Reinhart Meyer-Kalkus (Potsdam):
Zur Entdeckung des Vorlesens als Kunst des
gemäßigten Ausdrucks um 1800
11.00Martin Danneck (Basel):
Den richtigen Ton finden. Epistemologien
des Auditiven und die Normierung des Sprechens
um 1800.
12.00 Hubert Thüring (Basel):
«O wo finde ich Worte, diese herzliche Empfindung
für die auferstandenen Toten anzudeuten».
Verlebendigung der Rede bei J. M. R. Lenz
14.30Arno Schubbach (ETH Zürich):
Die Darstellung von Philosophie: Verlebendigungen
des kantischen Textes im Deutschen Idealismus
15.30Agnes Hoffmann (Basel):
Exzerpieren, Fragmentieren, Collagieren:
Rezeptionsszenen antiker Bildwerke bei Winckelmann,    
Herder und Moritz
17.00Janina Wellmann (Lüneburg):
Licht im Dunkeln. Zur Aufführung von Organismen
im Zeitalter der Aufklärung


Samstag, 1. Juli 2017
 

9.30Annette Kappeler (Basel):
«Dramatische Darstellung in ihrem organischen
Zusammenhange». Lebendiges Theaterspiel um die
Wende zum 19. Jahrhundert
10.30Hans-Christian von Herrmann (TU Berlin):
Lebenszeichen – Theater und Literatur um 1800
11.00Abschlussdiskussion


Konzept: Nicola Gess, Agnes Hoffmann, Annette Kappeler

Referierende: Martin Danneck, Agnes Hoffmann, Annette Kappeler, Arno Schubbach, Mary Helen Duprée, Sean Franzel, Hans-Christian von Herrmann, Reinhart Meyer-Kalkus, Hubert Thüring, Janina Wellmann

Downloads: Plakat, Programm

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